Reisebericht von Sabine Schiek über ihre Nicaragua-Reise im Frühjahr 2022
Vom 24. Januar bis 27. Februar 2022 reisten mein Mann Volker und ich nach Nicaragua um nach 2-jähriger Pause Freunde, Projektpartner (auch schon Freunde) und die Familie zu besuchen.
Unsere Projekte in Nicaragua befinden sich in der Stadt Chinandega sowie in der gleichnamigen Region.
Unsere Fotos zeigen Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule, Instituto Filemon Rivera in Chinandega.
Die Schulpartnerschaft besteht seit 21 Jahren. Auch bei unserem diesjährigen Besuch haben wir uns wieder sehr über den herzlichen Empfang und das Wiedersehen mit alten Bekannten unter den Lehrern und der Schulleitung gefreut .
Zur Zeit können wir 43 Schülerinnen und Schüler mit Stipendien unterstützen.
Bei der Abiturfeier im November wurde unsere Stipendiatin Odalys Cano (Foto) als beste Abiturientin ausgezeichnet.
Alle Abgänger erhielten aufgrund der Bemühungen von der Beratungslehrerin Maritza G. eine Anstellung oder einen Praktikumsplatz:
Das ist in Nicaragua eine Besonderheit, wenn man die extrem hohe Arbeitslosigkeit sieht, die viele gut ausgebildete junge Leute zwingt im Ausland ihren Lebensunterhalt zu suchen.
Etwa 1 Million Menschen haben in den letzten 2 Jahren das Land aus wirtschaftlichen und politischen Gründen verlassen.
Cecilias Projekt „Mochila para la vida“
Diese Überschrift bedeutet Rucksack für das Leben, und gemeint sind Selbstvertrauen, Selbstbestimmung, Fertigkeiten, freies Sprechen und Gestalten, Strukturen bei Planung von Projekten und Durchhalten in schwerer Zeit. Diese Elemente werden geübt und gehören in den Rucksack, den Cecilia mit den etwa 20 Jugendlichen für ihre Zukunft packt.
Bei unserem Treffen erzählte sie uns von ihrer Weihnachtsfeier. Alle waren gekommen, alle hatten das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen, keiner war drogenabhängig geworden, keine war schwanger und zu guter letzt ist kein Jugendlicher ins Ausland verschwunden!
Das ist Cecilias Wunsch und Projekt: in dieser Zeit so wichtig!
Die Jugendlichen verbringen Zeit miteinander, helfen einander bei Problemen, schmieden Pläne für die Zukunft: wie sie etwas Geld verdienen können mit kleinen Aktivitäten, mit dem Verkauf von Säften, Früchten, gebrauchter Kleidung, mit kleinen Dienstleistungen, Nagelstudio, Frisieren, Nachbarschaftshilfe.
Sie bereiten Programme für das örtliche Radio vor und lernen so sich auch außerhalb der Schule erfolgreich zurecht zu finden.
Zum Beispiel Nahomy, 16 Jahre, sehr schüchtern, möchte studieren.
Oder Yulixa, 17, kommunikativ, lustig, hat sich schon immer für Schönheit interessiert, möchte Kosmetikerin werden.
Maria, 15, ist unentschieden, traut sich nicht vor uns Fremden zu sprechen.
Alle kommen aber regelmäßig zu Cecilia, es gibt eine Erfrischung und dann wird diskutiert und gearbeitet.
Für uns war der Besuch eine schöne Erfahrung und wir möchten weiterhin Cecilias Arbeit unterstützen.